Aufruf zum Mit-Bloggen: Wie können Einzelunternehmer Kraft in der Gruppe finden?

Erfolgsteams, Wishcraft, Mutmacher-Gruppen, MasterMind, Powerteams, Netzwerke, Foren, virtuelle Gruppen bei Xing und andernorts, Kollektive Intelligenz und Design Thinking … Das Thema „Gemeinsam sind wir klüger, glücklicher und erfolgreicher“ beschäftigt mich schon länger.

Meine Erfahrung: Selbstständige und Solo-Unternehmer (wie ich es bin) brauchen den Austausch mit anderen, um nicht zu verdorren beim Schaffen im stillen Kämmerlein.

Auslöser für diese Blogserie war der Besuch eines Vortrags von Coach Ramona Mietschzke zum Thema MasterMind-Gruppen nach Napoleon Hill.

Auf die Frage „Wie können Solo-Selbstständige Austausch und Unterstützung in der Gruppe finden?“ gibt es so viele mögliche Antworten, dass ich alle Viva-Akquise-Blog-Leserinnen und Leser auffordern möchte, ihre Gedanken hier beizutragen.

Für Ihren Beitrag gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Sie können diesen und weitere Blog-Beiträge kommentieren.
  • Sie können mir einen Gastbeitrag für diesen Blog schicken.

Und in beiden Fällen können Sie mit Links auf passende, interessante Websites verweisen.

Ich hoffe, dadurch entsteht nach und nach eine Serie an wertvollen Beiträgen zum Thema „Gegenseitige Unterstützung“.

Mich persönlich interessieren zum Beispiel folgende Aspekte:

  • Welche Wege gibt es, sich Unterstützung, Austausch, Inspiration zu holen?
  • Worauf kommt es an, damit Unterstützungsgruppen funktionieren?
  • Welche Inhalte und Ziele können verfolgt werden?
  • Welche Erwartungen und Wünsche spielen eine Rolle?

 

  • Wie gehen Gruppen mit Enttäuschungen und Konflikten um?
  • Wie wichtig ist der formale Rahmen?
  • Wie wichtig ist das „commitment“ aller Beteiligten?
  • Wie wichtig ist „die Chemie“ zwischen den Teilnehmern?

 

Ich freue mich über Ihre Beiträge zu diesen und anderen Fragen!

In ihrem Zeit-zu-leben-Blog schreibt Tania Konnerth:

Erfolgsteams: Gemeinsam Ziele umsetzen

Ein Erfolgsteam ist eine Gruppe von Menschen, die sich regelmäßig treffen, um sich gegenseitig dabei helfen, ihre Ziele zu verwirklichen. Ziele systematisch zu erreichen ist für viele Menschen nicht so einfach. In der Anfangsphase ist man hoch motiviert und hat viel Energie. Wenn die ersten Schwierigkeiten auftauchen oder man in eine Art Sackgasse gerät, hören viele auf, ihr Ziel weiter zu verfolgen. Oft fehlen einem auch Anregungen und Tipps von außen. Genau bei diesen Schwierigkeiten hilft das Erfolgsteam.

Ziele erreichen – das ist sicher einer der wichtigsten Gründe, sich auch als Einzelunternehmer, Freiberufler oder Inhaber eines Kleinunternehmens in einer Gruppe zusammenzuschließen, in der nicht es nicht um Wettbewerb, sondern um partnerschaftliche Unterstützung geht.

Aber es gibt noch weitere Gründe. Hier einige, die mir spontan einfallen – es gibt sicher noch mehr:

  • Sich mitteilen können
  • Den fachlichen und emotionalen Austausch pflegen
  • Sich Anregungen holen
  • Die Meinung anderer einholen
  • Sich nicht so allein fühlen
  • Den Zuspruch durch andere erfahren

 

Der nächste Beitrag zum Thema „Wie können Selbstständige Unterstützung in der Gruppe finden?“ erscheint am Samstag mit einem Post über MasterMind-Gruppen.

Wie holen Sie sich Unterstützung, Austausch, Inspiration? Was ist Ihnen dabei besonders wichtig?

Dieser Beitrag hat 34 Kommentare

  1. Brigitte Hettenkofer

    Meine persönliche Erfahrung ist, dass man als Einzelunternehmer unbedingt Unterstützer oder Unterstützungsgruppen braucht. Ich habe letztes Jahr über ein halbes Jahr an einer Erfolgswerkstatt teilgenommen. Wir waren mit der Leiterin sechs Frauen und jede von uns hat ein persönliches Projekt mit Hilfe der Gruppe vorangetrieben. Mir hat die Gruppe so gut getan, weil ich immer wieder von den anderen ehrliches und wertschätzendes Feedback bekommen habe. Ich war am Ende der Gruppe sehr überrascht, welchen Elan ich für ein großes Projekt von mir bekommen habe.
    Aktuell arbeite ich mit einer Erfolgspartnerin zusammen, wir telefonieren alle zwei Wochen und jede von uns hat eine gewissen Redezeit und überlegt sich vorher, was braucht sie von ihrer Partnerin. Ich möchte diese Zusammenarbeit nicht missen.
    Ich freue mich jetzt schon auf den Beitrag über MasterMind-Gruppen.
    Ich wünsche allen einen sonnigen Frühlingstag und bin auf die nächsten Kommentarer gespannt.
    Brigitte Hettenkofer

    1. Danke schön für diesen Erfahrungsbericht. Besonders angesprochen hat mich, dass Sie „ehrliches und wertschätzendes Feedback“ in der Gruppe und im Zweier-Erfolgsteam geholt haben. Das trifft sicher den Kern.

  2. Wer als „Einzelkämpfer“ unterwegs ist, braucht „Sparring-Partner“, damit er im Überlebenskampf fit bleibt. Ein wirkungsvoller, aber nicht einfacher Ansatz ist die Zusammenarbeit mit partnerschaftlichen Unternehmern/innen. Werden die anfänglichen Berührungsängste überwunden, dann kann man gemeinsam und arbeitsteilig an Kundenprojekten arbeiten, sich austauschen und immer wieder dazulernen.

  3. Ja, Sie sprechen Kooperationen an. Dass die nicht immer ganz einfach sind, habe ich selber erfahren. Die Chemie muss stimmen – aber das ist nicht alles Es braucht eine Menge Vertrauen – und auch Vorbereitung und klare Absprachen. Danke schön für Ihre Anregung.

  4. Gitte Härter

    Et voilà:
    Gruppen, Kooperationen, Netzwerke etc.: Laufen Sie in diesen Fällen bitte ganz schnell weg!

  5. Wunderbar, der Beitrag von Gitte Härter auf http://www.unternehmenskick.de – da erfähren wir, wie es nicht laufen sollte, wenn Einzelunternehmer Unterstützung in der Gruppe suchen.

    Schön pointiert: Jammergruppen 🙂 Nein danke, das hat mit dem gemeinsamen Ausrichten auf Erfolg nix zu tun.

    Danke für diesen Warnaufruf.

  6. Ich finde es sehr wichtig, dass man als Einzelunternehmer/in Austauschmöglichkeiten hat. Es ist jedoch schwierig, die passende Leute zu finden. Vorallem muss die Chemie stimmen. Dann kommt es sehr darauf an, Austauschpartner zu haben, die mit gleicher Motivation/ Ergeiz bei der Sache sind, die sich öffnen und das Vertrauensverhältnis muss stimmen. Hat man solch einen Partner oder Gruppe gefunden ist es für alle Beteiligten sehr bereichernd. Mit Sozialen Netzwerken habe ich noch keine Erfahrung gemacht. Wie sind ihre Erfahrungen mit diesem Medium? Wie muss/ soll man damit umgehen?
    Sonnige Grüße sendet
    Elisabeth Roggenstein

    1. @Elisabeth Roggenstein Danke für Ihren Beitrag, Frau Roggenstein. Die Chemie ist wirklich wichtig. Die Basis. Ich habe gerade eine kleine Gruppe, bei der das Fall ist. Jetzt geht es aber weiter mit dem „Design“ – welche Ziele setzen wir uns, welchenn Rahmen wollen wir uns geben? Allein das ist schon ein spannender Prozess.

      Mit sozialen Netzwerken mache ich gerade ausgiebig Erfahrungen bei facebook, bei twitter und bei Xing bin ich schon länger. Vor allem bei fb mache ich viele schöne, meist sehr kurze, Austausch-Erfahrungen. twitter empfinde ich eher als anonym, aber vielleicht mache ich da etwas falsch. Facebook wird immer wichtiger, ich würde an Ihrer Stelle bei fb einfach mal reinschnuppern. Siehe auch mein Post zu Social Media.

  7. Persönlich bin ich sehr froh, hier vor Ort ein passendes Netzwerk gefunden zu haben: WIN – Woman in Network (www.win-community.de). Konkret arbeite ich jetzt mit einer Partnerin zusammen – wir haben uns dort gefunden. Der Erfolg in Bezug auf mögliche Kooperationen, Erfahrungsaustausch und Unterstützung hängt natürlich sehr vom persönlichen Engagement ab. Von selbst geht gar nichts. Aber nach ein paar Monaten Zugehörigkeit zu WIN ergibt sich ein immer intensiveres Netz an Möglichkeiten… die sich oft nicht auf den ersten Blick offenbaren. Den formalen Rahmen wie regelmäßige Treffen mit festgelegtem Ablauf halte ich für sehr wichtig um nicht im Allgemeinen zu „versacken“. Die Absichten eines jeden Mitglieds brauchen ja nicht versteckt zu werden, es geht ums Geschäft. Wenn auch nicht immer direkt: auch Fortbildungen in Marketing und Vertrieb sind Teil der Gemeinschaft (im Monatsbeitrag enthalten). Und: die Gruppe gibt viel mehr Energie als sie „verbraucht“ – das gefühl, allein dazustehen, hat aufgehört.

    1. @Sabine Schmidt-Malaj Danke schön für Ihren Beitrag und den Link, den ich hier noch einmal vorstelle: http://www.win-community.de

      Dieses Netzwerk ist auch einmal an mich herangetreten. Aber soweit ich weiß, gibt es da noch nichts in Berlin. Und insgesamt war mir nicht klar, was der Kern der Win-Community ist. Jetzt verstehe ich etwas mehr. Sie haben eine Partnerin, keine Gruppe. Ist das Hauptziel, sich gegenseitig zu empfehlen und Aufträge zu verschaffen?

  8. Hallo Frau Weinberger,

    Ja, als Selbstständige sind wir geradezu angewiesen auf Unterstützung, Austausch und Inspiration.
    Einen Teil davon hole ich mir im CoCoaching mit einer Kollegin, die die gleichen Weiterbildungen wie ich durchlaufen hat, genauso wie ich Trainerin und Coach ist und wir „wissen, wovon wir sprechen“, wenn wir uns gegenseitig unterstützen. Dabei ist unser Ziel die gegenseitige fachliche Unterstützung, die von Klarheit, Wertschätzung, Verbindlichkeit und auch Konfrontierbarkeit geprägt ist. Bei unseren monatlichen Treffen kommen wir ganz schnell ins Arbeiten, lachen auch über eigene blinde Flecken und entwickeln uns stetig weiter. Das macht die Zusammenarbeit leichter und effektiver. Und: Es gibt auch immer einen leckeren Kaffee.

    Einen anderen Teil hole ich mir in einer kleinen gerade neu aufgebauten Gruppe zur kollegialen Beratung, die „bunt“ und international zusammengewürfelt ist: Ein Kanadierin, ein Österreicher und ein Nordlicht. Das Arbeitsfeld ebenso bunt (Arbeitsschutz – English-Kurse – Berufliche Weiterentwicklung) und auch die Ideen und praktischen Ansätze sind für uns alle sehr inspirierend: Wir können gut unsere Konzepte mit neuen Methoden, Übungen, Zugängen bereichern und berichten auch gegenseitig, wie wir mit den Gruppenergebnissen weiterarbeiten.

    Beide Treffen genieße ich sehr, führen mich (und natürlich auch die Kollegen) weiter und geben mir viel Schwung für die eigene Arbeit.

    1. @Volker Brammer Vielen Dank für Ihren Beitrag mit vielen Anregungen. CoCoaching – so eine Art Gegengeschäft oder Deal ohne gegenseitge Bezahlung – Tausch von Know-how und Unterstützung. Damit experimentiere ich auch gerade mit einer Kollegin, die eine völlig andere Zielgruppe hat als ich. Mir ist dabei wichtig, dass wir jeweils die Stunden notieren, die wir für die Arbeit an den Projekten der anderen benötigen (ich texte für die Kollegin und berate sie; sie layoutet und berät mich). Das macht es mir leichter auf die Ausgewogenheit zu achten.

      Die bunt gemixte Gruppe klingt auch spannend.

  9. Ein spannendes Blog-Projekt, Frau Weinberger!

    Zum Thema: Ich denke, ohne Kontakte zu anderen Selbständigen kocht so mancheR UnternehmerIn irgendwann nur noch im eigenen Saft und kommt kaum noch auf neue Ideen.

    Sehr bereichernd finde ich dabei den Kontakt mit völlig Branchenfremden, die „meine“ Themen auch mal gegen den Strich bürsten können – was ich dann im Gegenzug natürlich auch bei ihnen mache. 😉

    Gruppennetzwerktreffen im „echten Leben“, bei denen die Erfolgswährung die Zahl der gesammelten Visitenkarten ist, sind nicht so mein Ding; ich präferiere da den 1:1 Kontakt.

    Zum Glück gibts ja für die Networking-Treffen-Muffel unter uns das Internet, so dass man sich auch so sehr gut austauschen kann.

    1. @Anne Oppermann Danke sehr für Ihre Überlegungen. Bei „Gruppennetzwerken, bei denen die Erfolgswährung die Zahl der gesammelten Visitenkarten ist“ muss ich an das Empfehlungsnetzerk BNI denken. Das gibt es in vielen Städten. Ich war mal bei einer Veranstaltung für Gäste. 7 Uhr morgens hat mich ja nicht abgeschreckt als früher Vogel. Aber die Kernidee: Wer auch immer im „eigenen chapter“ dabei ist – ich „muss“ ihn oder sie empfehlen – und zwar häufig. Denn hier ist die Währung für Anerkennung „Empfehlungshäufigkeit“. Mein Problem damit: Warum soll ich einen BNI-chapter-Kollegen – z. B. einen Steuerberater – empfehlen, dessen Arbeit ich schwer beurteilen kann, wenn ich von meinem eigenen Steuerberater begeistert bin und lieber den empfehle …

  10. Das mit der unchristlichen Uhrzeit der Treffen wäre wahrscheinlich für mich bereits das K.O-Kriterium gewesen. 😉 Und mal eine ganz ehrliche Frage: Wie sollen denn Eltern von schulpflichtigen Kindern solche Termine einhalten können – gerade dann steppt doch in den normalen Familien der Bär…

    Das mit dem „Empfehlungszwang“ ist auch schwierig, gerade wenn man ja bereits ein gut funktionierendes System von Netzwerkpartnern hat.

  11. @Anne Oppermann Stimmt, das ist sehr familienunfreundlich – Frühstück um 7 h in einem Hotel – so läuft das normalerweise beim BNI.

  12. Wir haben 1998 begonnen, unser Handelsgeschäft nach und nach auf unsere Kernkompetenzen zu reduzieren und zu verkleinern. Das Ganze in einem Zeitraum von 8 Jahren, um es sozialverträglich für unsere Mitarbeiter zu gestalten. Abgesehen von Aushilfen machen seit der Zeit meine Frau und ich unsere beiden Firmen allein.
    Der tägliche Kontakt zu Kunden und Lieferanten läßt uns nicht verdorren, im Gegenteil, daraus haben sich Freundschaften entwickelt, wir bekommen Feedback, Anregungen und oftmals Hilfestellung. Gruppen (bei Xing bin schon 2006 ausgetreten) brauchen wir nicht, weil wir neben unserem Geschäft auch ein Leben ohne Geschäft haben und uns das Tagesgeschäft mehr als voll und ganz aus- und erfüllt, wohl wissend, dass es auch Nachteile gibt. Gemeinsame Urlaube sind schwierig, die Präsenspflicht oft nur schwer zu erfüllen, zumal ja auch der Außendienst mit dazugehört.
    Ich kann mich auch nicht erinnern, dass die Gespräche mit Kollegen früher so bereichernd waren, dass ich sie später als Selbständiger vermisst hätte.
    Auch hier gilt: Jedes System hat Vor- und Nachteile, man muß nur sehen, wie wohl man sich in dem gewählten System fühlt.

    1. @Michael Lalk Danke für Deinen Beitrag, der einen interessanten Aspekt des Austauschs berücksichtigt. Nämlich der mit Kunden und Lieferanten, die sogar zu Freunden werden. Das finde ich einfach wunderbar. Ich weiß aber inzwischen auch, wie engagiert Du und Deine Frau Eure Online-Shops für Bauwerkzeuge u.a. betreibt. Nicht anonym, sondern mit echtem Kontakt zu den Kunden. Man kann jederzeit bei Euch anrufen und es wird einem geholfen – das verbindet natürlich 🙂

  13. Hallo Frau Weinberger,

    da scheint es ein Mißverständnis zu geben: Mit dem Begriff CoCoaching meine ich die gegenseitige Unterstützung in bestimmten Fragestellungen. Beispielsweise: Wie kann ich mein Trainingskonzept aufpeppen? Wie kann ich klarer die Auftragsabsprache durchführen bzw. wie kann ich sie nachträglich nachbessern? Wie gehe ich mit „schwierigen Teilnehmern“ um? Welches Coaching-Tool wäre für einen bestimmten Coachee weiterführend? Also anstatt der „Verrechnung“ Leistung gegen Leistung eine Intervision zu zweit.

    Was bei einer 2er-Gruppe ganz, ganz wichtig ist, ist offen zu bleiben für neue Lösungs-Möglichkeiten, neue Ideen reinzubringen, Erfolge zurückzumelden, auch das Scheitern zu reflektieren, Durststrecken zu benennen und auch mal zu lachen. So beugt man der Versuchung von Jammertälern, Betriebsblindheit und Mehr-desselben vor.

  14. @Volker Brammer Dann habe ich tatsächlich etwas falsch verstanden. Was ist der Unterschied von „Leistung gegen Leistung“ zu „Intervision zu zweit“ – den Begriff kenne ich (weil nicht von Ihrem Fach) gar nicht. Im Grunde ist es doch ein Tauschgeschäft ohne dass Geld fließt, oder? Also ich tausche derartige fachliche Beratung, natürlich mit anderen Themen, ja auch mit einer Kollegin aus.

    Danke auch für Ihre nähere Erklärung zu den Besonderheiten einer 2er-Gruppe.

  15. Guten Morgen Frau Weinberger,

    für die fachliche, gegenseitige Beratung unter Kollegen gibt es anscheinend je nach Betätigungsfeld verschiedene Begriffe: Intervision kommmt aus dem Bereich der Trainer/Berater/Coaches, die prozesshaft mit ihren Kunden arbeiten. Ein „klassischer“ Untenehmensberater würde es wahrscheinlich als Fachgespräch unter 4 Augen beim Italiener verstehen. Jemand aus dem Handwerk nennt es wahrscheinlich noch ganz anders, braucht vielleicht „einfach nur mal einen Rat“ und dann ist es auch gut so.

    Das Besondere an Intervision, Kollegialer Beratung, Erfolgsteams, Mastermind-Gruppen oder Mutmacher-Gruppen ist ja, dass Menschen sich in beruflichen Fragen über einen längeren Zeitraum auf freiwilliger Basis regelmäßig unterstützen. Und dazu zählt für mich besonders, sich mitzuteilen an welchen beruflichen Fragen ich gerade knabbere, beim anderen nachzuhaken, wie es beruflich gerade läuft, methodische Tipps auszutauschen, berufliche Weiterentwicklungen gemeinsam zu reflektieren.
    Dafür muss natürlich die Chemie stimmen und man braucht auch Vertrauen in den anderen, wie es hier bereits angemerkt wurde.

    Bei der Intervision oder kollegiale Beratung nutzt man also das Potenzial der Teilnehmer, organisiert sich selber, d.h. es gibt keine externen Gruppenmoderatoren oder Coaches. Außerdem entstehen keine weiteren Kosten.

    Andere Formen wie die Mutmachergruppen von Frau Bergmann ermöglichen es den Teilnehmern unter Anleitung, eigene Themen intensiv zu bearbeiten. Meist sind es ja größere Themen, z.B. berufliche Veränderungen, die auch eine längere Entwicklung und Reife brauchen. Und dafür finde ich den Gruppenkontext einfach ausgezeichnet, denn das Potenzial von Gruppen kann zu ganz neuen Ideen und Lösungen führen, auf die ich alleine oder zu zweit niemals gekommen wäre.

    1. @Volkert Brammer Guten Morgen, Herr Brammer! Vielen Dank, dass Sie das noch einmal so ausführlich erklären. Mir war der Begriff bisher nicht bekannt, wobei er bereits auf Wikipedia erklärt wird.

      Ihr Beitrag fasst die verschiedenen Arten der gegenseitigen Unterstützung wunderbar zusammen. Danke schön und viel Erfolg mit Ihrem Intervisionspartner!

  16. Hallo liebe Frau Weinberger, neben dem lockeren Netzwerken auf Xing gibt es den genauso lockeren Austausch in den beteiligten Gruppen. Mir ist allerdings folgendes wichtig: Der persönliche Austausch, das Commitment dran-zu-bleiben, Verlässlichkeit und Vertrauen, aber auch inhaltliches Arbeiten. Das entwickelt sich mit der Zeit und ist nicht gleich da.
    Ich habe zwei monatliche Jour Fixe mit 2 unterschiedlich ausgerichteten Sparringspartnerinnen, die von meinem Input profitieren genauso wie ich von ihren Anregungen. Sie arbeiten selbständig bzw. in leitenden Positionen.

    Dann ist die Supervisionsrunde für den Austausch zwischen Coach-Kollegen ein wichtiger Eckpfeiler.

    Aktuell finde ich NetzwerkpartnerInnen in Frankfurt, die aus unterschiedlichen Dienstleistungsfeldern kommen, um sich auch hier auszutauschen und anzuregen. Wahrscheinlich wird das erste Thema sein: Kooperationen – Möglichkeiten und Grenzen.

    Es braucht auf jeden Fall „einen Fahrplan“: Eine AGenda mit den Themen/Zeiten und eine Zeitmanagerin, die auf das püntkliche Ende achtet. Ins uferlose Diskutieren gilt nicht und ist auch langweilig.

    Viele Grüße aus Frankfurt … wir freuen uns auf Ihren Vortrag morgen bei uns.

    1. @ Petra Schuseil Liebe Frau Schuseil, danke für Ihren Beitrag! Mir geht es ähnlich: Mal mag ich es locker, mal eher verbindlich. Hängt ja auch immer von der persönlichen Situation ab. Das klingt spannend, Ihr Plan sich zum Thema Kooperationen auszutauschen. Werden wir sicher auf Ihrem Lebenstempo-Blog etwas mehr davon erfahren, wenn es konkret wird.

  17. Hallo Frau Weinberger
    ich bin die Geschäftspartnerin von Sabine Schmidt-Malaj. Wir haben uns über WIN Women in Network kennengelernt. Ich leite den Standort Freising. Wir sind dort mittlerweile ca 25 Unternehmerinnen die sich regelmäßig treffen und austauschen. Ziel ist es Kooperationen zu gründen, Kunden zu gewinnen, zum Thema Vertrieb und Marketing zu schulen. Es gibt mittlerweile viele Standorte und selbst Standortübergreifend haben mittlerweile Kooperationen begonnen. Aber wie schon von Sabine Schmidt-Malaj beschrieben, funktioniert ein Netzwerk nur dann, wenn jeder regelmäßig und mit Herzblut daran teilnimmt. Ein Netzwerk ist estwas für Farmer und nicht für Jäger.
    Viele Grüße
    Sabine Ziegler

    1. @ Sabine Ziegler Danke schön für Ihren Beitrag, Frau Ziegler. Ich schaue mir das WIN Women Network noch einmal genauer an – vielleicht gibt es ja inzwischen im Berliner Raum oder überregional.

    1. @Simone Happel Danke, dass Sie Ihre Erkenntnisse, die Sie aus meinem Akquise-Vortrag in Frankfurt mitgenommen haben, hier teilen.

  18. Carolina Dlugosch

    Hallo Frau Weinberger,

    ein interessantes und wichtiges Thema.

    Als Unternehmer solo bleiben? Allein in einem Kämmerchen hocken und etwas ausbrüten? Nein, das ist es sicher nicht, was uns voran bringt.

    Schon die Begriffe „Solo-Selbstständige“ oder „Einzelunternehmer“ legen die Betonung auf das allein sein und machen aus uns Einzelkämpfer, die wir doch wirklich nicht sein sollten.

    Mein Traum wäre ein Soziales Netzwerk von Frauen mit einer konkreten Zielsetzung, einer Bestimmung. Ich sage Traum, da ich es noch nicht gefunden habe.

    In meiner Nische (Internetmarketing mit dem Schwerpunkt Naturkosmetik und ganzheitlicher Lebensstil) ist es nicht so einfach Partnerinnen zu finden. Die meisten Blogs bewerben ausschließlich konkrete Produkte, daher macht eine Zusammenarbeit keinen Sinn. Ich merke auch immer wieder, wie sehr gerade das Thema Internetmarketing hier in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt. Gern würde ich Blogs aus ähnlichen Bereichen promoten und unterstützen, habe aber noch keine entdeckt.
    Dabei denke ich, dass man gemeinsam mehr Aufmerksamkeit erreichen kann.

    Das Unternehmerinnennetzwerk, das mir vorschwebt, gibt uns die Möglichkeit inspiriert zu werden und andere zu inspirieren. Man teilt Ideen, Ziele aber auch Nöte und Sorgen mit Gleichgesinnten und wächst miteinander. Eine Community, die wie eine Coaching-Familie ist und in der jede Einzelne zählt. Die Mitglieder geben sich untereinander Werkzeuge, Trainings und Ressourcen an die Hand, sodass jede die Chance zu Wachstum und mehr Erfolg hat.

    Innerhalb dieser Gemeinschaft kann es Gruppen bestimmter Fachgebiete geben, mögliche Kontakte für Kooperationen lassen sich hier leichter knüpfen. Online-Seminare zu bestimmten Themen finden statt und natürlich (ganz wichtig!) persönliche Treffen (die aber auch immer mit einer festen Überschrift).

    Auch Themen, wie Work-Life-Balance (inzwischen ja ein Modebegriff), Vereinbarkeit von Familie und beruflichem Erfolg, Stressabbau, Organisation und Zeitmanagement finde ich persönlich sehr wichtig. Gerade für Frauen, denn Frauen sind nun mal anders selbstständig als Männer.

    Natürlich erfordert so ein Netzwerk eine Menge Engagement. Deshalb ist es auch wichtig, dass man den Frauen einen echten Mehrwert bietet. Kein reines Plappern, Visitenkarten tauschen, Kaffee trinken und enttäuscht nach Hause gehen, sondern konkrete Unterstützung.

    Um den Zeitfaktor zu mindern – denn wer hat heute schon Zeit? – sollte der Fokus auf der Online-Community liegen.

    So, das war jetzt in etwa meine Vorstellung davon, wie Unternehmerinnen Kraft in einer Gemeinschaft finden könnten (ich habe da noch ganz viele Ideen im Kopf herumschwirren). Mir würde es allerdings zunächst schon helfen, wenn ich wenigstens ein paar Frauen finde, mit denen ich mich ergänzen könnte.

    1. @Carolina Dlugosch Vielen Dank, Frau Dlugosch, für Ihren Beitrag, der ja eine sehr konkrete Vision beschreibt. Ich hoffe, Sie finden auf diesem Wege einige Frauen, bei denen Sie Interesse geweckt haben. Ich werde mich auf jeden Fall einmal persönlich bei Ihnen melden. Ihr Blog ist wirklich „State of the Art“ für Internetmarketing – ein Feld, in dem in Deutschland bisher meist Männer führend sind.

    1. @ Volkert Brammer Danke schön, Herr Brammer für Ihren Blogbeitrag. Da finden sich ja viele wichtige Gedanken, worauf es ankommt bei der Auswahl / Zusammenstellung einer Unterstützunggruppe.

  19. Wir sind 2 Einzelunternehmerinnen und arbeiten seit einigen Jahren sehr gut im Team zusammen. Andrea ist Grafik- und Webdesignerin (www.yand.de) und ich bin Kommunikationsberaterin (www.mondpropaganda.de). Wir haben festgestellt: ohne die Zuarbeit des anderen geht gar nichts oder nur sehr schwer.

    Da wir viele Webseiten gemeinsam gestalten, haben wir uns entschlossen, das Team sogar noch einmal zu erweitern. Denn der technische Part dabei ist eine Wissenschaft für sich. So ist im letzten Jahr die Idee der medien-sprechstunde (www.medien-sprechstunde.de) entstanden. Wir drei Fachleute laden Unternehmer 1x im Monat zu einer Veranstaltung ein, um gemeinsam ihre Fragen zu Internetthemen zu beantworten. Im Team können wir viel umfassender über Themen wie Suchmaschinenoptimierung und Online-Marketing reden.

    Unsere Erfahrung sagt, dass die passende Chemie absolut grundlegend für eine längerfristige Zusammenarbeit ist, ebenso wie Zuverlässigkeit und Eigeninitiative. Je nach Fähigkeiten muss die Arbeit auch gerecht verteilt sein, sonst gibt es schlechte Stimmung. Am besten, man redet vorher darüber und schafft sich einen schriftlichen Rahmen für die Zusammenarbeit. Wichtig ist auch, dass man sich regelmäßig trifft und ehrlich zueinander ist. Gegenseitige Vorwürfe bringen eher wenig und sprengen die Gruppe unter Umständen. Besser ist konstruktive Kritik und gemeinsame Überlegungen, wie man es in Zukunft besser machen kann. Wir haben das ganz gut hinbekommen und deshalb feiert die medien-sprechstunde jetzt ihren 1. Geburtstag.

    1. @Nadja Bungard Danke schön für Ihren Beitrag. Das klingt nach einer guten Art der Kooperation, Ihre Mediensprechstunde. Läuft ja auch nicht immer friedlich ab 🙂 Freut mich, dass es bei Ihnen gut klappt. Viel Erfolg weiterhin!

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