Statt Riesen-Neujahrsvorsatz: 12 gute Business-Vorsätze für 2014

© popocorn8 - Fotolia.com
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Aller guten Business-Vorsätze sind 12

Ins Blogging-Jahr 2014 starten will ich mit einem Post über einen Neujahrvorsatz der etwas anderen Art.

Kleine Schritte können große Veränderungen hervorbringen. Wie wäre es also, jeden Monat – von Januar bis Dezember 2014 – eine anderes Ziel zu verfolgen. Setzen Sie sich Ziele, auf die Sie sich freuen. Manchmal ist es vielleicht nur die Freude, eine Pflicht hinter sich zu bringen. Aber sicher gibt es auch einige Aufgaben in Ihrem Business, die Sie richtig gerne machen.

Das Schöne an dieser Häppchen-Methode: Sie können ganz unterschiedliche Schritte ausprobieren – und in der Summe werden Sie Ihr Unternehmen damit garantiert verändern und voranbringen. Nicht zuletzt, weil das commitment für ein Monatsziel leichter einzuhalten ist als für ein ganzes Jahr.

Eines müssen Sie sich bitte versprechen:

Wenn der Monat vorbei ist, packen Sie einen neuen Schritt an – egal, ob Sie Ihr Ziel vom Vormonat komplett erreicht haben oder nicht. – Bitte lesen Sie auch meinen KOMMENTAR dazu unten – Verschieben Sie den neuen Schritt auf keinen Fall. Den 1. Tag eines neuen Monats können Sie schließlich auch nicht verschieben 🙂

Wenn Ihnen einer der Schritte so gefallen hat, dass Sie ihn nicht nur in einem Monat ausführen wollen – na dann gönnen Sie sich das Vergnügen ihn weiterzuführen. Aber nur so lange wie sie wirklich Freude daran haben.

Entwickeln Sie Ihre eigenen 12 guten Business-Vorsätze oder orientieren Sie sich an meinen Vorschlägen. Vielleicht wollen Sie sie für sich anders sortieren:

Januar  – Starten Sie ein Forschungsprojekt

Handeln Sie in Ihrem Business nach Wahl oder aus Gewohnheit? Schauen Sie sich Ihr Verhalten im Umgang mit folgenden Bereichen einmal mit dem Blick eines Forschers an.

Anfragen, die Sie erhalten
Antworten, auf die Sie warten
Vorbereitung auf Kundengespräche / Seminare etc.
Umsetzen von Dienstleistungen für Ihre Kunden
Entwickeln von Materialien zur Eigenwerbung (Website-Texte etc.)
Kontakte auf Social Media Plattformen und in Netzwerken
Maßnahmen zum Gewinnen neuer Kunden
Maßnahmen zur Kundenbindung
Arbeits- und Pausenzeiten
Buchhaltung
Ablage

Wie verhalten Sie sich, wie fühlen Sie sich, was tun Sie, was tun Sie nicht? Und was dominiert – Wahl oder Gewohnheit?

Gewohnheiten müssen nichts Schlechtes sein. Aber es gibt Freiheit zu erkennen, wo man mehr oder weniger unbewusst und automatisch agiert und reagiert. Vielleicht möchten Sie etwas verändern, vielleicht auch nicht.

Februar – Geben Sie ein Interview

Stellen Sie sich vor, das führende Fachmagazin Ihrer Branche oder die „Zeit“ oder „Brigitte“ oder „brand eins“ bittet Sie um ein Interview. Eine wunderbare Chance, Sie und Ihr Business ins rechte Licht zu rücken. Alles dreht sich um Ihre Arbeit und Ihre Botschaften. Wer sind Sie und was bringen Sie in die Welt?

Schreiben Sie ein Intro über sich selbst (in der dritten Person), wie ein Journalist es tun würde und entwickeln Sie auch zwei, drei Fragen selber und natürlich die Antworten.

Das schult Ihre Fähigkeit, Ihr Business nach außen darzustellen ungemein. Und wer weiß, vielleicht werden Sie das Interview ja eines Tages tatsächlich geben.

März – Mini-Meditationen in den Tag integrieren

Meiner Erfahrung nach entstehen die besten Ideen aus der Stille heraus. Ich meine die Stille im Kopf – das Anhalten des scheinbar endlosen Gedankenstroms. Dieser Strom besteht aus vielen hilfreichen und vielen gar nicht hilfreichen Gedanken wie „ich sollte“ und „aber ich will nicht“.
Einen einfachen Weg, welche Gedanken auch immer für kurze Zeit zu stoppen, habe ich bei dem Autor Frank Kinslow gefunden. Fragen Sie sich „Woher kommt mein nächster Gedanke?“. Darauf gibt es keine „vernünftige“ Antwort und die Lücke, die dadurch entsteht gibt dem Nicht-Denken, dem jetzigen Moment Raum. Zwei bewusste Atemzüge wirken ähnlich.
Aus dem Nicht-Denken heraus lassen sich frische Entscheidungen treffen.  Durch ein Post-it am Arbeitsplatz können Sie sich an diese Mini-Meditation erinnern.

April – Sortieren Sie Ihr Angebot

Ich spreche auch bei den Leistungen von Beratern, Coachs, Trainern, Kreativen, Therapeuten usw. gerne von Produkten. Diese Produkte können im Schaufenster gut sichtbar und attraktiv präsentiert werden oder eher versteckt und verstaubt daher kommen.

Was ist Ihr wichtigstes Schaufenster – das Internet, digitale oder ausgedruckte Info-Materialien, eine mündliche Präsenation? Prüfen Sie einmal, ob das, was Sie verkaufen wollen (z. B. Seminare, Beratungssitzungen, Unterstützung) gut verpackt, sinnvoll sortiert und attraktiv präsentiert ist.

Mai – Wie wär’s mal mit Kundenbindung

Alles neu macht der Mai, heißt es. Der ideale Monat also, um alte Kundenbeziehungen aufzufrischen. So können Sie vorgehen:

– Kundenliste erstellen
– Aufhänger für die Kontaktaufnahme finden
– Anrufen, schreiben oder treffen

Was können Aufhänger sein? Ein einfaches „wie geht’s“ ebenso wie ein konkreter Vorschlag für ein erneute Zusammenarbeit.

Juni – Zurück zu den Basics

Stimmen Ihre Basics noch? Selbstständig sein, ein eigenes Business führen – das hat viele Facetten. Prüfen Sie, ob die Grundlagen für Ihren Erfolg gut in Form sind:

Ihre fachlichen Fähigkeiten und Leistungen
Ihre unternehmerischen Fähigkeiten und Maßnahmen
Ihre administrativen und organisatorischen Fähigkeiten

Vielleicht stehen in einem Bereich Verbesserungen an – durch eigene Fortbildung oder Unterstützung von außen.

Juli – Probieren Sie etwas Neues aus

Nehmen Sie eine Auszeit vom „Business as usual“ und finden Sie etwas, das Sie so noch nie gemacht haben. Das kann ein Vortrag oder Workshop zu einem neuen Thema sein. Oder ein vertrautes Thema aber in einem neuen Format (Live-Vortrag, Webinar etc).

Suchen Sie sich etwas aus, das sich wie ein Flirt anfühlt. Es soll Spaß machen, aber sich auch ein bisschen kribbelig anfühlen.

August – Machen Sie Urlaub

Ein Business, in dem man sich keinen Urlaub leisten kann, erinnert mich eher an Sklaverei als an die Freuden der Selbstständigkeit. Dabei geht es weniger ums Finanzielle als vielmehr darum, wirklich einmal frei machen. Auch die Dauer ist nicht so wichtig, sondern konsequentes Nicht-Arbeiten. Also:

– Kunden über den Urlaub informieren
– Über Abwesenheit per E-Mail-Autoresponder und ggf. Anrufbeantworter informieren
– E-Mails und Anrufe wirklich nicht checken

September – Planen Sie Ihre Akquise-Rundwanderung

Lesen Sie meinen Gratis-Report „Müheloser zu mehr Kunden“ und entwickeln Sie einen Plan, wie Sie Fremde motivieren über die verschiedenen Etappen zu Fans zu werden. Für jede Etappe können Sie eine Strategie entwickeln:

– Wie sollen potenzielle Kunden zum ersten Mal auf Sie aufmerksam werden?
– Was soll Interessenten auf Etappe 1 (vage interessiert) zum Weiterwandern motivieren?
– Womit sprechen Sie Interessenten auf Etappe 2 (konkret interessiert) an?
– Wie gehen Sie mit Interessenten auf Etappe 3 (am Kauf interessiert) um?

Für alle Etappen benötigen Sie Ideen, schriftliche und / oder mündliche bzw. audiovisuelle Materialien und Strategien zur Verbreitung Ihrer motivierenden Botschaften.

Oktober – Verbessern Sie Ihre Website

Fragen Sie sich (und vielleicht auch andere): Was lässt sich an meiner Website verbessern? Schauen Sie sich die Ziele an, die Sie mit Ihrer Website anstreben und fragen Sie noch einmal: Wie lassen sich meine Ziele noch besser oder leichter erreichen?

Mit einer Website können Sie zum Beispiel:

Menschen informieren, die sie bereits (ein wenig) kennen

Ihre Website ist dann eine Art digitale Broschüre. Aber Sie können viel mehr erreichen:

Fremde potenzielle Kunden zur Kontaktaufnahme motivieren
Dienstleistungen und Waren verkaufen
Verkaufsgespräche vorbereiten

Was muss sich auf Ihrer Website verändern, damit Sie auch eines dieser Ziele erreichen?

November – Lernen Sie mehr über Marketing

Marketing, Kundengewinnung und -bindung ist der Part in der Selbstständigkeit, der den größten Einfluss auf Ihr Einkommen hat. Wenn Ihr Einkommen nicht schrumpfen soll, müssen Sie in Ihr Marketing-Know-how investieren. Kaufen Sie ein Buch, nehmen Sie an einem Webinar oder Coaching-Programm teil und bilden Sie sich fort.

Wenn Sie schon viel über Marketing wissen, aber bei der Umsetzung feststecken, lernen Sie mehr über Ihre Blockaden.

Dezember – Business-Tagebuch führen

Kaufen Sie sich ein schönes Notizbuch und machen es zu Ihrem Business-Tagebuch. Jeder Arbeitstag steckt voller Höhen und Tiefen. Indem Sie sie notieren, können Sie zu Ihrem eigenen Business-Angel werden. Im Rückblick durchschauen Sie Muster und entdecken Sie Ansätze zum Auflösen von Gewohnheiten, die Ihnen nicht gut tun.

Finden Sie für sich ein System, wie Sie einfach, bequem und schnell, aber auch ausführlich genug Ihr Business-Tagebuch führen. Zum Beispiel können Sie neben jeder Sachaussage (Kunde x zum Thema y beraten) kurz notieren, wie Sie sich dabei gefühlt haben. Emoticons (Smilies etc.) sind auch geeignet.

Denn wie Sie sich fühlen hat den größten Einfluss auf Ihr Verhalten.


Senden Sie mir Ihre guten Vorsätze!

Hat Sie das inspiriert zu eigenen guten Vorsätzen?

Sie können mir gerne einige Ihrer persönlichen 12 guten Business-Vorsätze schicken. Einfach ins Kommentarfeld schreiben oder per e-mail an info@annjaweinberger.eu senden. Ich möchte noch einige weitere gute Vorsätze veröffentlichen. Gerne mit Link zu Ihrer Website.

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Hier kommt eine wichtige Korrektur:

    Gerade habe ich von einer lieben Kundin erklärt bekommen, dass dieser Appell von mir:

    Wenn der Monat vorbei ist, packen Sie einen neuen Schritt an – egal, ob Sie Ihr Ziel vom Vormonat komplett erreicht haben oder nicht. Verschieben Sie den neuen Schritt auf keinen Fall.

    gar nicht gut ist.

    Warum nicht?

    Sie warnte mich eindringlich – und ich habe verstanden, wie Recht sie hat: Nicht erledigte Aufgaben lagern sich in der Psyche ab. Wenn wir eine Selbstverpflichtung eingegangen haben, etwas zu tun, sollten wir das auch zu Ende bringen. Andernfalls werfen wir uns vor: Du wolltest doch … und hast es nicht gemacht … du bist nicht gut genug, ein Versager, schaffst es nie …

    Besser ist:
    Sammeln Sie auf keinen Fall 12 angefangene, aber nicht beendete Aufgaben an.

    Sie könnten sich ja nur ein oder zwei Ideen herauspicken, auf die Sie Lust haben und diese dann aber komplett erledigen. Oder Sie sehen es als Experiment an und testen Ideen an, ohne Anspruch sie zu beenden – Sie dürfen Aufgaben auch loslassen. Vielleicht beobachten Sie einfach nur, wo vielleicht Innere Blockaden auftauchen.

    Einen herzlichen Dank an meine Kundin, die mich auf meinen unpassenden Tipp hingewiesen hat!

    Spannend dazu das Buch „Jahrbuch für Visionär/Innen“ von Eva Müller: 12 Gesetzmässigkeiten für Vision, Sinn, Erfolg – Kunstbuchverlag http://kunstbuch-verlag.de/buecher/jahrbuch/ oder im Buchhandel ISBN 978-3-9824922-0-0

  2. Ich würde es noch etwas differenzierter sehen. Jede Aufgabe oder auch Projekt ist ein Commitment mit sich selbst oder anderen. Ob und wie dieses zu Ende gebracht werden muss, hängt davon ab, wie es im Gesamtgefüge der Commitments steht. Um dies herauszufinden, finde ich den Weekly Review, also die wöchentliche Überprüfung aller aktuellen Projekte und Verpflichtungen so wichtig. Wenn etwas noch im Stadium der Umsetzung ist, muss man für sich prüfen, wie „fertig“ aussieht. Erst dann kann man auch sagen, ob man dieses Projekt weiter macht oder andere Dinge vorzieht.

    1. Weekly Review – klingt sehr gut, Nicolai!

      Auf jeden Fall ist das Überprüfen der selbstgesetzten Aufgaben sehr wichtig. Ich denke auch, es geht darum, sich seine eigenen Entscheidungen bewusst zu machen.

      Danke für Deinen Beitrag!

  3. Liebe Frau Weinberger,

    eine spannende Diskussion. Nicht beendete Aufgaben kosten sehr viel Energie. Zeigarnik-Effekt ist ein Stichwort in dem Zusammenhang. Eine russische Psychologin namens Zeigarnik hat entdeckt, dass unerledigte Aufgaben angeblich sogar besser erinnert werden als erledigte.

    Ein Buch von Barbara Sher (ich weiß nicht mehr, welches es war), das ich vor einigen Jahren las, hat mir klar gemacht, dass man auf verschiedene Weisen beenden kann und dass es nicht immer bedeutet,etwas bis zum „offiziellen“ Ende zu machen.

    Beispielsweise kann ein Buch seinen Zweck erfüllt haben, wenn ich ein Kapitel oder auch nur einen Satz gelesen habe. Ich muss nicht brav auch die anderen 182 Seiten lesen, sondern kann das Buch beenden, wenn ich daraus das gewonnen habe, was für mich wichtig ist.

    Doch das Beenden ist wichtig, auch das Beenden als ein bewusster Akt. Sonst schleppt man mit der Zeit einen immer schwereren Rucksack an unbeendeten Aktivitäten mit sich.

    Danke für den Hinweis auf den Artikel und die Diskussion dazu.

    1. Liebe Frau Birkner,

      danke für Ihren Beitrag. Das ist ein toller Ansatz – wenn etwas seinen Zweck erfüllt hat, muss es nicht weiter brav mit Energie gefüttert werden.

      Mit Ihrem Beispiel kann ich viel anfangen. Ich lese manchmal nur kleine Teile eines Buches – und es reicht mir. Allerings ist der bewusste Akt, zu sagen: „das ist beendet“ wirklich wichtig. Sonst steht das Buch so vorwurfsvoll im Regal 🙂

      Danke für diesen wichtigen Aspekt.

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